Hornhautschwäche bei Jungendlichen rechtzeitig erkennen und behandeln.
Keratokonus „Hornhautschwäche“ sollte bei Jugendlichen frühzeitiger behandelt werden als bei Erwachsenen. Ein Keratokonus ist eine irregulär entstehende Form der Hornhaut, die vor allem in jugendlichem Alter zu zunehmend schlechterem Sehen führt und zumeist auf einer dünnen Hornhaut basiert.
Es entsteht ein unregelmäßiger Astigmatismus, der mit Brillengläsern nur unzureichend ausgeglichen werden kann. In einigen Fällen können harte Kontaktlinsen zur Wiederherstellung einer guten Sehschärfe benutzt werden. Die Diagnostik des Keratokonus erfolgt über eine biometrische Messung der Vorder- und Rückfläche der Hornhaut und aus Werte Algorithmen die eine Korrelation zwischen Vorder und Rückfläche zeigen. Mit einer üblichen Spaltlampen Untersuchung kann ein Keratokonus in der Regel nicht erkannt werden. Wir sind zur Diagnose und Verlaufskontrolle technisch ausgestattet und benutzen diese Verfahren auch im Rahmen der Vorbereitung zu einer Linsenoperation. Der Keratokonus kann mit dem Verfahren des Crosslinking stabilisiert werden.
Mein Tipp: Es empfiehlt sich daher bei jüngeren Patienten bei Feststellung einer Progression nicht zu lange abzuwarten sondern mittels Crosslinking die Hornhaut zu stabilisieren
Studie: Ferdi A et al. „Keratoconus Natural Progression: A Systematic Review and Meta-analysis of 11 529 Eyes.“ Ophthalmology. 2019 Jul;126(7):935-945. Mit einem riesigen Aufwand an Arbeit (Metaanalyse von 23 Artikeln, die aus 41 infrage kommenden Artikeln auswertbar waren) kommen die Autoren zu dem Schluss, dass Keratokonus-Patienten ein umso höheres Risiko der Progression haben, je jünger sie sind (insbesondere jünger als 17 Jahre) und je höher der steilste K-Wert ist (insbesondere > 55 D).